Impressionen der siebten #NUElecture im Haus des Spiels

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Die siebte #NUElecture am 10. Juli 2019 im Haus des Spiels beschäftigte sich mit dem Thema „Signifikanz“.

Prof. Dr. Ingo Klein, Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie, erläuterte in seiner Abschiedsvorlesung den über 80 Besucherinnen und Besuchern das Thema „Zur Bedeutsamkeit empirischer Befunde: Signifikanz in Zeiten von Big Data“.

Das Wörtchen „signifikant“ hat Konjunktur. Signifikanz – das ist das Siegel, das wissenschaftliche Artikel brauchen, um glaubwürdig zu sein. Liefert ein Experiment ein signifikantes Ergebnis, dann wird daraus häufig geschlossen, dass die hinter der Arbeit stehende Hypothese mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt ist. Aber um die Aussagekraft eines Ergebnisses beurteilen zu können, reicht die Signifikanz alleine nicht aus. Ein typisches Ergebnis aus statistischen Erhebungen lautet beispielweise „Eine gute Abiturnote führt im Durschnitt zu einer signifikant besseren Punktzahl in einer Klausur“. Diese Aussage entstammt der Anwendung eines statistischen Tests und wird getroffen mittels des sog. p-Wertes. Wenn der kleiner ist als z.B. 5% wird das obige Ergebnis als richtig akzeptiert. p-Werte haben aber das Problem, dass sie beliebig klein werden können, wenn nur der Stichprobenumfang ausreichend erhöht wird. Für große Datensätze, also Big Data, scheint somit jede noch so kleine Differenz plötzlich signifikant zu werden.

In seinem Vortrag geht Ingo Klein daher der Frage nach, ob signifikant auch tatsächlich inhaltlich wichtig bedeutet? Wenn nicht, wie kann man überhaupt inhaltlich wichtig von signifikant abgrenzen? Im Einzelnen werden Probleme der rituellen Anwendung statistischer Tests und teils bekannte, teils neue Lösungen für die Messung der inhaltlichen Stärke von statistischen Effekten diskutiert.

Erstmalig im Jubiläumsjahr der WiSo angeboten, sollen die #NUElectures dauerhaft eine bürgernahe Plattform für Wissenschaft und Forschung schaffen, um aktiv in die Stadtgesellschaft zu kommunizieren und Anregungen aufzugreifen. #NUElectures bündelt somit im Jubiläumsjahr sowohl Antrittsvorlesungen, allgemeine Vorlesungen sowie Abschiedsvorlesungen einer Vielzahl von Professorinnen und Professoren des Fachbereichs Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Die Reihe fortsetzen wird am 19. Juli 2019 Prof. Dr. Martin Matzner mit dem Thema „Unternehmensabläufe in Bewegung: Datengestützte Analyse und Automation von Geschäftsprozessen“ „Auf AEG“.

Weitere Informationen zu den #NUElectures finden Sie auf der Website der Vorlesungsreihe.

Der Eintritt der Lectures ist immer frei, für einen angenehmen Abend sorgen zudem kalte Getränke und ein kleiner Imbiss.

Impressionen der Veranstaltung finden Sie hier.