Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät vergibt jedes Jahr den Fakultätsfrauenpreis als Ingeborg-Esenwein-Rothe-Preis an der FAU WiSo an besonders begabte Doktorandinnen und Postdoktorandinnen, Habilitandinnen und Juniorprofessorinnen (ohne Tenure). Der Preis ist benannt nach Ingeborg Esenwein-Rothe. Sie war die erste Frau, die als Wirtschaftswissenschaftlerin und Professorin an der FAU lehrte, und sie hatte von 1963 bis 1976 den Lehrstuhl für Statistik inne. Zudem war sie Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. In diesem Jahr wurde der Preis wieder in zwei Kategorien vergeben: zum einen an Doktorandinnen und zum anderen an Postdoktorandinnen, Habilitandinnen und Juniorprofessorinnen. Der Preis beinhaltet die Förderung in Form von Sachmitteln in Höhe von 2.500 Euro je Preisträgerin. Den Preis erhielt dieses Jahr in der Kategorie Doktorandinnen Sophie Kuhlemann und in der Kategorie Postdoktorandinnen, Habilitandinnen und Juniorprofessorinnen Prof. Dr. Sandra Zilker.
Kategorie Doktorandin: Preisträgerin Sophie Kuhlemann
Sophie Kuhlemann ist seit Juni 2022 als Doktorandin in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Verena Tiefenbeck am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften tätig und promoviert zu dem Thema „Exploring User Behavior in Digital Decision Contexts: Intervention and Measurement Approaches“. In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie, wie digitale Werkzeuge gestaltet sein müssen, um Nutzerinnen und Nutzer bestmöglich in ihren Entscheidungen zu unterstützen – etwa durch die gezielte Ansprache kognitiver Verzerrungen. Ihre Forschung ist interdisziplinär verankert und bewegt sich an der Schnittstelle von Verhaltensökonomie, Psychologie und Informationssystemen. Im Verlauf ihrer Promotion konnte sie bereits erste Erfolge verzeichnen. Ihre Studien konnte sie auf kompetitiven internationalen Konferenzen im Fachgebiet Wirtschaftsinformatik präsentieren, darunter die Wirtschaftsinformatik-Tagung (WI) sowie die renommierte International Conference on Information Systems (ICIS). Letztere Publikation wurde sogar für einen Best-Paper Award nominiert. Zusätzlich konnte sie Forschungsaufenthalte an der ETH Zürich und der Universität Cambridge durchführen. Weitere vielversprechende Arbeitspapiere befinden sich derzeit in der Ausarbeitung und sind für die Einreichung in hochrangigen, referierten Fachzeitschriften vorgesehen.
Kategorie PostDoc/Habilitandin/Juniorprof.: Preisträgerin Prof. Dr. Sandra Zilker
Prof. Dr. Sandra Zilker ist seit Mai 2024 Habilitandin am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Im Juni 2023 hat sie ihre Promotion am Lehrstuhl für Digital Industrial Service Systems von Prof. Dr. Martin Matzner zum Thema „Deep Learning for Predictive Business Process Monitoring – Design, Implementation and Evaluation of Accurate and Understandable Techniques“ mit der Bestnote summa cum laude (1,0) abgeschlossen. Seit März 2024 ist sie als Professorin für Business Analytics an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm tätig. Prof. Dr. Zilker verfügt bereits über zahlreiche Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften (u.a. Health Care Management Science, The DATA BASE for Advances in Information Systems oder Expert Systems with Applications) sowie in Tagungsbänden (z. B. International Conference on Information Systems, European Conference on Information Systems und Hawaii International Conference on System Sciences). Die dort veröffentlichten Artikel befassen sich mit Themen der erklärbaren und interpretierbaren Künstlichen Intelligenz zur Bewältigung von relevanten und riskanten Geschäftsproblemen in Bereichen wie Gesundheit und Finanzen. Ihr aktuelles und für ihre Habilitation zentrales Forschungsprojekt „The power of words: The impact of chatbot explanations on users‘ mental model shifts“ zeichnet sich durch eine innovative Forschungsfrage aus und beleuchtet neue Aspekte von menschlichem Verhalten bei der Nutzung generativer KI.
