Nürnberger Nachrichten: Prof. Dr. Merkl über Jobwechsel und Hürden am Arbeitsmarkt

Angesichts der stagnierenden Wirtschaft und der steigenden Arbeitslosigkeit fragen sich viele, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Jobwechsel ist. Prof. Dr. Christian Merkl, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik, an der FAU WiSo, ordnet im Interview mit den Nürnberger Nachrichten die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt ein und gibt Ratschläge. Aus wissenschaftlicher Perspektive sei ein Wechsel in wirtschaftlich unsicheren Zeiten schwieriger, da Gehaltssprünge und Aufstiege seltener sind, so Merkl. Neuzugänge in Unternehmen sind bei Entlassungen tendenziell zuerst betroffen. Wer jedoch über Ortsflexibilität verfügt, hat in einer angespannten Wirtschaftslage grundsätzlich bessere Optionen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland zeige sich der Arbeitsmarkt bemerkenswert robust, mit Beschäftigungszahlen nahe dem Allzeithoch.

Prof. Dr. Merkl schätzt die Lage in der Stadt Nürnberg im Vergleich zu anderen Großstädten als solide ein, auch wenn die Arbeitslosigkeit etwas höher liegt als im Bundesdurchschnitt. Als regionale Stärke sieht er die enge Verzahnung von Hochschulen und Unternehmen, was Innovations- und Gründungspotenzial biete. Auch im Hinblick auf Herausforderungen wie Automatisierung und KI sei die Region durch ihre starke industrielle Basis und die enge Kooperation von Forschung und Praxis gut aufgestellt. Er ist überzeugt, dass die Bundesregierung zwar wichtige Schritte zur Förderung der Wirtschaft unternommen hat, aber ein entschiedener Abbau von Bürokratie noch fehlt.

Das gesamte Interview gibt es auf der Website der Nürnberger Nachrichten (mit Bezahlschranke).