Schnell nach oben – WiSo-Absolvent Alexander Kusch im Interview

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Was als Praktikum im ZOLLHOF begann, führte FAUWiSo-Absolventen Alexander Kusch in nur wenigen Monaten in die Geschäftsleitung des aufstrebenden Tech-Start-ups Traplinked. Im Interview spricht er über seinen Weg vom Unileben zur Führungskraft.

Du hast auf Empfehlung deines Professors das ZOLLHOF Talentprogramm absolviert. Nach weiteren Stationen im ZOLLHOF Ökosystem, bist du als Praktikant bei Traplinked eingestiegen und wurdest bald darauf Geschäftsführer. Wie hast du das so schnell nach der Uni geschafft?
Mein ursprünglicher Plan war es, vor dem Master in Wirtschaftswissenschaften mehr praktische Erfahrung zu sammeln. Ich wollte lieber arbeiten und stürzte mich auf die Chance, die mir das Praktikum bei Traplinked bot. Ich war immer vor allen anderen im Büro, habe mich unaufgefordert in alle Aufgaben eingearbeitet und Entwicklungsmöglichkeiten für das Unternehmen recherchiert. Tim Kirchhof, der Gründer von Traplinked, war so beeindruckt von meiner Arbeitsmoral, dass er mich nach dem Ende des Praktikums behalten wollte. Geld hat mich nie groß motiviert, sondern strategisch zu arbeiten, etwas bewirken. Also sagte ich ihm, dass ich etwas Großes aufbauen und mit ihm die Geschäftsführung übernehmen möchte.

Gab es dennoch Herausforderungen, denen du dich stellen musstest?
Privat musste ich auf jeden Fall viel Überzeugungsarbeit bei meinen Eltern leisten. Heute stehen sie zu 100 Prozent hinter meiner Entscheidung. Ich denke, die beste Lösung, um jede Herausforderung zu meistern, ist eine von innen kommende Motivation. Der größte Antrieb für mich war mein Wunsch, in der Start-up-Welt zu Fuß zu fassen und Verantwortung zu übernehmen. In einem großen Unternehmen hätte ich meine Ziele niemals in so kurzer Zeit erreichen können. Anders als viele, sehe ich Startups nicht als riskante Arbeitgeber, sondern als Chance zur Selbstentfaltung.

Es ist dennoch unüblich, so jung Geschäftsführer zu werden. Fühlst du dich manchmal unterschätzt oder nicht ernst genommen?
Mein persönliches Umfeld steht voll hinter mir und weiß, wozu ich fähig bin. Wenn es um mein Arbeitsleben geht, kann ich definitiv sagen, dass Tim mich manchmal auf die Probe stellt. Genau wie ich, muss er sich noch daran gewöhnen, dass er jetzt die Führungsposition teilt. Ich muss oft klarmachen, wo mein Verantwortungsbereich beginnt. Natürlich gibt es dann Diskussionen zwischen uns, aber sie stärken am Ende nur unseren Zusammenhalt Gleichzeitig haben die Gesellschafter die Entscheidung, mich zum Co-Geschäftsführer zu machen, sehr begrüßt. Tim ist ein sehr ambitionierter Mensch, der die Dinge gerne vorantreibt und eher spontane Entscheidungen trifft. Ich übernehme dann den Part, der nochmal alles abwägt. Als Führungsteam halten wir daher eine gute Balance, die vor allem die Investoren und Stakeholder sehr anspricht.

Warum war für dich der Schritt ins Unternehmertum nach dem Studium genau das richtige?
Schon vor dem Abitur habe ich mich gefragt, was ich mit meinem Leben anfangen möchte. Ein konkreter Beruf kam mir nie in den Sinn. Vielmehr habe ich mich gefragt, wie ich erfolgreich etwas aus dem Nichts erschaffen kann, das Menschen begeistert. Bereits in der Schule hatte ich viele Geschäftsideen, die letztlich am Geld oder meinen Mitgründerinnen und Mitgründern scheiterten. Schließlich entschied ich mich für ein BWL-Studium, um zu verstehen, wie Unternehmen funktionieren. Aber ganz ehrlich: Das meiste zur Unternehmensführung habe ich dennoch in der Praxis gelernt. Ich habe mich aber nie dazu gezwungen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, sondern wollte einen Job haben, der mir die Möglichkeit bietet, mich stetig weiterzuentwickeln. Und diesen habe ich definitiv in der Start-up-Welt gefunden.

Das Interview können Sie auch in der aktuellen Ausgabe des FAU-Magazin alexander nachlesen.