„Understanding Midijobs“ – erfolgreiche Verlängerung des DFG-Projekts von Prof. Regina T. Riphahn

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Prof. Regina T. Riphahn, Ph.D., Inhaberin des Lehrstuhls für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung

Prof. Regina T. Riphahn, Ph.D., Inhaberin des Lehrstuhls für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung an der WiSo, hat erfolgreich die Verlängerung des DFG-Projekts „Understanding Midijobs“ um weitere zwölf Monate eingeworben. Zur Bearbeitung von Teilprojekten, die sich mit der Beschreibung der Nutzung von Midijobs und der Untersuchung ihrer Wirksamkeit für die Anreizsetzung zum Ausstieg aus Minijobs beschäftigen, wurden weitere Mittel bereitgestellt. Erste Ergebnisse hat Anna Herget, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Riphahn, bei ihrem Forschungsaufenthalt an der University of California at Santa Barbara im April 2022 vorgestellt.

Minijobs können zu einer Falle werden. Insbesondere für Zweitverdienende in Ehepaaren (Steuerklasse 5) ist es schwer, in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zurückzukehren. Deswegen wurden 2003 die Midijobs eingeführt: Für Beschäftigungsverhältnisse mit Verdiensten über der Minijobgrenze (ursprünglich 400-800 Euro pro Monat) werden die Sozialversicherungsabgaben subventioniert (aber nicht die Steuern).

Das Projekt, das Anna Herget bei ihrem Forschungsaufenthalt in den USA vorgetragen hat, untersucht, ob die Einführung der Midijobs tatsächlich dazu beigetragen hat, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, Minijobs in Richtung besser bezahlte Beschäftigung zu verlassen. Die Ergebnisse dazu sind gemischt ausgefallen. Insgesamt findet sich kein deutlicher Anstieg in der Übergangswahrscheinlichkeit aus Mini- in Midijobs zum Reformtermin. Allerdings reagieren unverheiratete Minijobber stärker auf die Reform als verheiratete. Das kann mit der unterschiedlichen steuerlichen Situation erklärt werden.