Journal of Political Economy Microeconomics: Publikation über Studie von Prof. Dr. Liebensteiner

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Prof. Dr. Mario Liebensteiner, Juniorprofessur für Energiemärkte und Energiesystemanalyse an der FAU WiSo, hat im „Journal of Political Economy Microeconomics“ den Artikel „Price Dispersion, Price Discrimination and Consumer Search at Online Platforms“ über seine aktuelle Forschung veröffentlicht. Das „Journal of Political Economy Microeconomics“ ist ein neues Journal als Sub-Outlet des Journal of Political Economy – eines der fünf wichtigsten Journals in der Disziplin Economics. Es wird allgemein erwartet, dass es als A-Journal eingestuft wird.

Professor Liebensteiners Studie zeigt, dass fast 25 Jahre nach der Marktliberalisierung in Deutschland Stromendkundenpreise immer noch weit auseinanderklaffen, obwohl Stromkunden ihren Stromanbieter bzw. Stromtarif selbst wählen dürfen. In Zeiten von Online-Tarifvergleichsplattformen (z.B. Toptarif, Verivox, Check24) sollten die (emotionalen) Kosten für einen Stromtarifvergleich und Anbieterwechsel minimal sein. Dennoch scheinen viele Stromkunden nicht zum günstigsten Anbieter zu wechseln. Prof. Dr. Liebensteiner zeigt, dass Grundversorger (also große, bekannte Stromversorger) durch Preisdiskriminierung einen sehr hohen Tarif für jene Kunden setzen, die nicht wechselwillig sind (z.B. alte Menschen, Menschen mit geringer Bildung), während ein moderater Tarif, andere Kunden vom Wechsel zu einem noch günstigeren Tarif eines alternativen Anbieters abhalten soll. Nur manche Kunden habe so geringe Such- und Wechselkosten, dass sie tatsächlich zu einem alternativen Anbieter wechseln.

Insgesamt stellt diese Analyse den Erfolg der Marktliberalisierung in Frage. Zudem wird mithilfe einer innovativen Identifizierungsstrategie und Daten für Deutschland gezeigt, dass mehr Tarifsuche auf Online-Vergleichsplattformen dazu führt, dass die Strompreise im wettbewerblichen Segment (billigerer Tarif des Grundversorgers, noch günstigere Tarife der alternativen Anbieter) sinken, während für jene die nicht wechseln wollen/können (z.B. alte Menschen, Menschen mit geringer Bildung), der Strompreis sogar steigt.

Den gesamten Artikel gibt es hier.