Erfolgreiche Teilnahme des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der ICIS2020

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Mit sechs Beiträgen und zwei Best Short Paper Award Nominierung war das Institut für Wirtschaftsinformatik der WiSo auf der ICIS, der größten und prestigeträchtigsten Konferenz der internationalen Wirtschaftsinformatik, vertreten. Aufgrund der aktuellen Situation konnte die Konferenz dieses Jahr nicht wie geplant in Indien stattfinden, sondern wurde in die virtuelle Welt verlegt. Dennoch war die ICIS2020 ein großer Erfolg, bot sie doch Wirtschaftsinformatikern aus aller Welt eine Plattform, um aktuelle Forschungsprojekte zu diskutieren.

Am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung haben Max Jalowski, Martin Schymanietz und Kathrin Möslein das Verhalten von Teilnehmern in Design Workshops untersucht. Bei den Teilnehmern handelt es sich häufig um Domänen- und keine Design-Experten, daher spielt die Motivation, die Fähigkeiten und das Wissen der Teilnehmer eine wichtige Rolle. Zur Unterstützung bietet sich daher Potenzial für persuasive Technologien. Um diese Potenziale zu identifizieren und zu analysieren, wurde eine Multi-Case Study basierend auf Workshopbeobachtungen und Interviews durchgeführt, um Verhaltensweisen von Teilnehmern zu identifizieren, die durch persuasive Technologien unterstützt werden können. Die Studie liefert Erkenntnisse zur Gestaltung von Technologien zum Einsatz in kreativen Prozessen und Workshops. Den Beitrag finden Sie hier.

Am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik 2 haben Isabella Eigner und Freimut Bodendorf sich mit dem Einsatz von Machine Learning zur Bestimmung des optimalen Entlassungszeitpunktes von Patienten aus dem Krankenhaus beschäftigt. Dazu wurde ein intelligentes Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt, das wichtige Kennzahlen im Entlassungsprozess, wie das Risiko einer ungeplanten Wiedereinlieferung sowie die Kosten und Vergütung für das Krankenhaus, visualisiert. Dadurch soll sowohl die Qualität der Patientenversorgung gesteigert werden als auch die Ressourcenverteilung effizienter gestaltet werden. Die Evaluation des Systems mit medizinischem Fachpersonal zeigt eine deutliche Verbesserung der Entscheidungssicherheit und –qualität im Entlassungsprozess und bestärkt damit den Einsatz von Entscheidungsunterstützungssystemen im Gesundheitswesen. Zum Beitrag gelangen Sie hier.

Der Lehrstuhl für Digital Industrial Service Systems war auf der ICIS 2020 mit zwei Short-Paper-Beiträgen vertreten. Der Beitrag von Tobias Pauli entstand in Zusammenarbeit mit Christian Marheine vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen. Thema des Short-Papers war die Steigerung der Innovationskraft von Plattform-Ökosystemen im Industrial-Internet-of-Things (IIoT). Dazu entwickelten die beiden Autoren ein Modell zur Förderung von Innovationen durch Abstrahierung kundenspezifischer Lösungen und Übertragung auf einen anderen Anwendungskontext. Dadurch lassen sich die hohen technologischen und organisatorischen Hürden für Innovationen in diesem Bereich überwinden. Erfreulicherweise wurde der Beitrag als bestes Short-Paper im Track „IoT and the Smart Connected World“ ausgezeichnet und dadurch für den allgemeinen Best-Short-Paper-Award nominiert. Den Beitrag finden Sie hier.

Das Short-Paper von Willi Tang und Martin Matzner beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie man mit Process Mining-Technologien Erkenntnisse zu negativen Arbeitsbedingungen in Unternehmen generieren könnte, um daraus Verbesserungspotentiale für das Wohlbefinden von Mitarbeitern abzuleiten. Basierend auf Literatur aus der Organisationsforschung und Arbeits- und Organisationspsychologie schlussfolgern die Autoren, dass Process Mining-Analysen Unternehmen Anhaltspunkte zu Missständen wie eine hohe und ungerecht verteilte Arbeitsbelastung oder Counterproductive Work Behavior (CWB) geben können. Der Beitrag ist hier zu sehen.

Ein lehrstuhlübergreifendes Projekt von Jessica Ochmann, Leonard Michels, Sandra Zilker, Verena Tiefenbeck und Sven Laumer fokussierte den Einfluss von Algorithm aversion und Anthropomorphismus auf die Akzeptanz von KI-basierten Jobempfehlungen. Die Ergebnisse einer Studie mit 120 Teilnehmern zeigen, dass die Verwendung eines anthropomorphen Designs in einem Jobempfehlungssystem die Akzeptanz des zugrundeliegenden Systems bei Stellensuchenden erhöht. Allerdings führen detaillierte Informationen über den algorithmischen Ursprung der Empfehlung dazu, dass Individuen eine Aversion gegenüber dem Algorithmus zeigen und die Empfehlungen weniger häufig akzeptieren. Zum Beitrag im Rahmen der ICIS gelangen Sie hier.

Unter Mitwirkung von Sven Laumer vom Schöller-Stiftungslehrstuhls ist zudem ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen der Universität Bamberg präsentiert worden. Das Projekt widmet sich der strategischen Herausforderung mehr weiblichen IT-Fachkräften zu finden und zu fördern. Es wurden Fallstudien mit mehreren Organisationen präsentiert, die signifikante Ergebnisse im Zusammenhang mit der Erhöhung der Geschlechtervielfalt erzielt haben. Im Einklang mit der Forschung zur Karriereentwicklung von weiblichen IT-Fachkräften und etablierten Personalmanagement-Funktionen werden erste Ergebnisse präsentiert, wie nachhaltig erfolgreiche Strategien zur Förderungen von weiblichen IT-Fachkräften entwickelt und umgesetzt werden können. Dieser Beitrag wurde als bestes Short-Paper im Track „IS in the Workplace and the Future of Work“ ausgewählt und für den Best Short Paper Award der Konferenz nominiert. Ansehen können Sie den Beitrag hier.

Die ICIS ist die wichtigste internationale wissenschaftliche Wirtschaftsinformatik bzw. Information Systems Konferenz und ist nach dem Ranking VHB-JOURQUAL 3 in der Kategorie „A“ eingeordnet. Sie findet jährlich im Dezember statt und bietet der internationalen Forschungsgemeinschaft der Wirtschaftsinformatik eine Plattform zur Diskussion aktueller Forschungsthemen. In diesem Jahr stand die Konferenz unter dem Motto „Making Digital Inclusive: Blending the Local and the Global“ und es beteiligten sich ForscherInnen aus 49 Ländern. Insgesamt wurden 1142 Forschungsbeiträge zur Präsentation eingereicht, von denen 317 zur Präsentation angenommen wurden (Akzeptanzquote 28%). Umso erfreulicher ist es, dass auch das WIN-Institut in diesem Jahr mit sechs Beiträgen auf der Konferenz vertreten war und zwei der Beiträge für den Best Short Paper Award nominiert wurden.

Weitere Informationen zum Institut für Wirtschaftsinformatik an der WiSo finden Sie auf der Website.