Arbeitsmarktforscher analysieren Effekte der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse

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In Zeiten von Fachkräftemangel und zunehmender Arbeitsmigration gilt es, qualifizierte Zugewanderte bestmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Allerdings sind ausländische Berufsabschlüsse für Arbeitgeber oft weniger informativ als einheimische Zertifikate. Deshalb haben Zugewanderte, die in ihren Herkunftsländern ausgebildet wurden, oft schlechtere Einstellungschancen.

Wie kann qualifizierten Zugewanderten der Zugang zu Jobs erleichtert werden, die ihren ausländischen Berufsabschlüssen entsprechen? Hierzu haben Dr. Andreas Damelang, Sabine Ebensperger und Felix Stumpf vom Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der WiSo Nürnberg eine Studie in der international renommierten Fachzeitschrift „Social Forces“ veröffentlicht. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Ausländische Bildungszertifikate auf dem deutschen Arbeitsmarkt“, das im DFG-Schwerpunkt „Der deutsche Arbeitsmarkt in der Globalisierung“ angesiedelt ist, analysieren sie, inwieweit die offizielle Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland die Einstellungschancen von Zugewanderten verbessert. Den Fokus legen sie dabei auf die Einstellungsentscheidungen von Arbeitgebern. Mit Hilfe von Vignetten simulieren sie Einstellungsprozesse und präsentieren Arbeitgebern experimentell randomisierte Profile von Stellenbewerberinnen und -bewerbern. Die Arbeitgeber geben dann die Wahrscheinlichkeit an, dass sie die Bewerberinnen und Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch einladen würden.

Die Nürnberger Arbeitsmarktforscher zeigen, dass die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse die Lücke in den Einstellungschancen zwischen ausländischen und einheimischen Bewerbern zwar deutlich verkleinern, aber nicht vollständig schließen kann. Wie stark Zugewanderte von der Anerkennung ihrer ausländischen Abschlüsse profitieren, hängt von ihrer Berufserfahrung ab, nicht aber von der Qualität des Bildungssystems, in dem sie ausgebildet wurden. Somit ist die Anerkennung ausländischer Abschlüsse vielversprechend, um die Passung qualifizierter Zugewanderter besser aufzuzeigen und ihre Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt zu verringern. Allerdings gewährleistet sie keine identischen Einstellungschancen für einheimische und ausländische Bewerberinnen und Bewerber .

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