BR24: Prof. Dr. Moser zur Beurteilung im Lehramt

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Werden Lehrerinnen gegenüber Lehrern systematisch benachteiligt? Darauf deuten aktuelle Zahlen zur regelmäßigen Beurteilung von Lehrkräften hin. Zu diesem Thema hat Prof. Dr. Klaus Moser, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpsychologie, an der FAU WiSo, mit BR24 gesprochen.

In Bayern erhält das Lehrpersonal alle vier Jahre eine Beurteilung. Diese entscheidet über Karriere, Gehalt und Aufstiegschancen. Je besser die Beurteilung, desto mehr kann eine Lehrkraft an der Schule erreichen. Die Bewertung von Frauen fällt dabei regelmäßig schlechter aus. Max Deisenhofer, Grünen-Abgeordneter und selbst Lehrer, vermutet, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Frauen deutlich mehr in Teilzeit arbeiten als Männer.

Professor Moser, der sich mit Arbeitszeugnissen und Beurteilungen in der Arbeitswelt beschäftigt hat, sieht bei der Bewertung von Teilzeitkräften ein Dilemma: „Wenn jemand zehn Jahre lang 100 Prozent arbeitet im Vergleich zu jemandem, der zu 50 Prozent arbeitet, hätte die letztere Person nur die Hälfte der Berufserfahrung.“ Er könne nachvollziehen, dass sich das auf die Bewertungen auswirke, hält es aber auch für notwendig, zusätzliches Engagement anders zu belohnen. Etwa durch finanzielle Boni und nicht durch bessere Bewertungen, die Einfluss auf die Karriere haben. Zusätzlich würde er sich eine Schärfung der Beurteilungen und der dahinterstehenden Kriterien hin zu mehr Objektivität und Nachvollziehbarkeit wünschen.

Den gesamten Artikel gibt es auf der Website des BR.