FAU organisiert erstes „Humanities Festival“ für Erlangen und Nürnberg

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Female academic professor lecturing at Conference. Audience at the lecture hall.

Faszinierende Blicke in die Zukunft

„Was wird werden?“ – diese große Frage steht im Mittelpunkt des ersten „Humanities Festival“ in Erlangen und Nürnberg. Es findet vom 15. bis 25. Oktober bei freiem Eintritt statt und wird vom Internationalen Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung (IKGF) der FAU organisiert.

Das Fest der Geisteswissenschaften besteht aus einer wissenschaftlichen Tagung mit Workshops und Abendvorträgen sowie aus einem facettenreichen Kulturangebot für die breite Öffentlichkeit. Beide Teile bieten faszinierende Blicke in die Zukunft und stellen sechs Themenbereiche in den Mittelpunkt: Geschichte und Literatur, Kunst und Kultur, Medizin, Technik, Wirtschaft sowie Ökologie.

Gemalte Zukunft und neue Töne

„Die Frage nach der Zukunft beschäftigt die Menschheit schon immer“, erklärt Festivalleiter Dr. Markus Prummer. „Doch jeder hat seinen ganz individuellen Zugang zum Thema Zukunft. Deshalb wollen wir mit unserem breiten Themenspektrum alle Interessens- und Altersgruppen erreichen.“

Kinder können bei einem Malwettbewerb mit dem Kindermuseum Nürnberg und dem Kinderkulturbüro Erlangen ihre Ideen für eine lebenswerte Zukunft malen. Mit dem Stadtjugendring Erlangen wird es einen Polittalk mit Jugendlichen über die Zukunft in ihrer Stadt geben.

Kulturinteressierten empfehle ich unseren Science Slam im E-Werk am 15. Oktober. Musikfans sollten sich das klassische Konzert mit neu komponierter Zukunftsmusik am 25. Oktober in der Halle am Serenadenhof notieren“, sagt Prof. Dr. Dr. Andrea Bréard, Direktorin des IKGF. Kulturelle Highlights sind auch die Comic-Ausstellung im Comic-Museum-Erlangen sowie die Pop-up-Ausstellungen, die über die gesamte Zeit des Festivals in Erlangen im Betreiberverein-Makerspace und in Nürnberg auf AEG laufen.

Bewusste Maschinen und amerikanische Zukunftsmythen

Wie viele unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen sich mit Zukunftsforschung befassen, zeigen die zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen in der Woche vom 16. bis 22. Oktober an der Volkshochschule Erlangen.

Gleich zu Beginn fragen die beiden Informatiker Prof. Dr. Andreas Maier und Dr. Patrick Krauß „Werden wir jemals bewusste Maschinen haben?“. Einen Tag später liest die Wiener Bestsellerautorin Raphaela Edelbauer aus ihren Romanen „Das flüssige Land“ und „Dave“ und diskutiert über die gemeinsame Suche von Literatur und Naturwissenschaften nach Weltenformeln.

Es folgen Vorträge über „Roboter als Richter“, amerikanische Zukunftsmythen von „Star Trek“ bis „The Handmaid’s Tale“, eine Lesung über die Zukunft von Mensch und künstlicher Intelligenz und ein Workshop über „Zukunft radikal neu denken – Neue Narrative für die Wirtschaft“. Am letzten Abend will der Historiker Prof. Dr. David Engels wissen, ob ein Jahrhundert nach Oswald Spenglers Buch „Der Untergang des Abendlandes“ nun bald Schluss sei.

Höhere Mächte und naturwissenschaftliche Prognosen

Um den aktuellen Stand der Zukunftsforschung und um die Bedeutung von Prognosen geht es bei der Tagung, die am 23. und 24. Oktober im Erlanger Kollegienhaus stattfindet und ebenfalls für die breite Öffentlichkeit gedacht ist. „Jahrtausende lang glaubten Menschen in Ostasien und Europa daran, dass höhere Mächte unsere Geschicke bestimmen. Und weil sie wissen wollten, was auf sie zukommt, nutzten sie unterschiedliche Methoden der Wahrsagung,“ sagt Prof. Dr. Michael Lackner, Geschäftsführer des IKGF. „Heute nennen wir das lieber Prognose, aber unser Bedürfnis nach Vorhersagen ist immer noch groß. Ganz egal ob es um die Corona-Pandemie oder um den Klimawandel geht.“

Und so versprechen die öffentlichen Tagungsvorträge von Expertinnen und Experten ganz unterschiedliche wissenschaftliche Blicke in die Zukunft. Der FAU-Geograph Prof. Dr. Thomas Mölg befasst sich zum Beispiel mit „Projektionen als Blick in die Zukunft für die Klimaforschung“. Nora Gantert, Kunstbereichsleiterin am Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen und ab Oktober Doktorandin am Lehrstuhl für Sinologie der FAU beleuchtet „Zukunftsdarstellungen in der zeitgenössischen Kunst aus China“. Der FAU-Physiker Prof. Dr. Klaus Mecke hält einen Vortrag über die Zukunft im physikalischen Weltbild und der LMU-Historiker Prof. Christof Mauch referiert über „Ökologie und Gesellschaft“.

Das gesamte Programm gibt es im Internet unter www.was-wird-werden.de

Weitere Informationen

Dr. Markus Prummer
Tel.: 0172/8091132
markus.prummer@fau.de