Economic Journal: Prof. Dr. Merkl zu geschlechtsspezifischen Bewerbungsverhalten
Das Papier „Gender-Specific Application Behaviour, Matching, and the Residual Gender Earnings Gap“ von Benjamin Lochner und Prof. Dr. Christian Merkl, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik, an der FAU WiSo, wurde im Economic Journal akzeptiert. Dabei handelt es sich um eine der führenden General Interest VWL-Zeitschriften, die von der britischen Royal Economic Society herausgegeben wird. Die Autoren untersuchen, wie geschlechtsspezifisches Bewerbungsverhalten die verbleibende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen beeinflusst.
Sie verwenden dafür eine Verknüpfung der IAB-Stellenerhebung, die geschlechtsspezifische Bewerbungsinformationen auf Stellenebene enthält, mit administrativen Daten des IAB. Die Autoren zeigen, dass sich Frauen auch innerhalb eng definierter Berufe deutlich seltener auf hochbezahlte Stellen mit hohen Flexibilitätsanforderungen (z. B. Überstunden, Dienstreisen) bewerben als Männer. Dieses unterschiedliche Bewerbungsverhalten erklärt einen wichtigen Teil der verbleibenden Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Im Rahmen des Modells wird gezeigt, dass die Lohndifferenz stark mit Ausgleichszahlungen für die genannten Jobanforderungen zusammenhängt und dass höhere Flexibilitätsanforderungen von Arbeitgeberseite mit größeren Lohneinbußen für Mütter verbunden sind.