WiSo-Alumna Christine Bruchmann: „Es gibt keinen typischen Arbeitstag bei mir“

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Christine Bruchmann, geboren 1959 in Nürnberg, absolvierte von 1979 bis 1986 ein BWL-Studium an der WiSo Nürnberg, welches sie als Diplom-Kauffrau abschloss. Gleichzeitig ließ sie sich im Familienunternehmen, der Moritz Fürst GmbH & Co. KG (Fürst Gruppe) zur Industriekauffrau ausbilden. Danach war sie unter anderem bei der Gillette Deutschland GmbH und der Randstad Deutschland GmbH tätig und kehrte 2005 nach Franken und in das Familienunternehmen zurück, um als geschäftsführende Gesellschafterin dessen Leitung zu übernehmen. Im Interview erinnert sich Christine Bruchmann an ihre Zeit an der FAUWiSo und erzählt, welche Werte ihr als Geschäftsfrau am Herzen liegen.

Da ich so viele positive Erinnerungen an meine alte Alma Mater, die FAU, habe, interessiere ich mich einfach für deren Entwicklung.

Frau Bruchmann, Sie haben an der FAUWiSo BWL studiert. Warum haben Sie sich damals für die FAU entschieden?

Die FAUWiSo hatte damals schon einen sehr guten Ruf im Studienfach Betriebswirtschaftslehre. Außerdem habe ich parallel zu meinem Studium in Nürnberg eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert.

Was haben Sie an Ihrem Studium an der FAUWiSo besonders geschätzt?

Den Austausch mit anderen Studierenden, die super Kneipenszene und in meinem Hauptfach Marketing das Marketingseminar bei Prof. Ludwig Berekoven mit der Firma Beiersdorf.

Nicht nur verbissen lernen, sondern das Leben auch genießen, Freundschaften und Kontakte knüpfen, die einem im Leben oft mehr bringen als eine gute Note.

Sie sind Mitglied im Kuratorium der FAU und im Beirat des Universitätsbundes. Was bedeutet Ihnen dieses Engagement für die FAU?

Da ich so viele positive Erinnerungen an meine alte Alma Mater, die FAU, habe, interessiere ich mich einfach für deren Entwicklung. Ich unterstütze auch finanziell einige Projekte, die mich interessieren.

Was möchten Sie den heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Die Studienzeit ist eine so schöne Zeit und kommt nie wieder. Nicht nur verbissen lernen, sondern das Leben auch genießen, Freundschaften und Kontakte knüpfen, die einem im Leben oft mehr bringen als eine gute Note. Durch den Umgang mit anderen reift die Persönlichkeit. Man sollte sich auch außerhalb des Studienbetriebs engagieren.

Sie sind seit 2005 geschäftsführende Gesellschafterin der Fürst Gruppe. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Es gibt keinen typischen Arbeitstag bei mir. Als Inhaberin der Fürst Gruppe mit ca. 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 80 Nationen in 4 Geschäftsbereichen – Sauberkeit, Sicherheit, Personaldienstleistung und Outsourcing – ist jeder Tag anders. Mein Schwerpunkt liegt im Fördern und Fordern meiner Führungskräfte durch eine werteorientierte menschliche Führungskultur.

Sie haben bei der Fürst Gruppe Ihre Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und waren danach unter anderem bei der Gillette Deutschland GmbH in Berlin und Köln tätig. Was hat Sie dazu bewogen, wieder nach Franken zurückzukommen?

Ich habe 1986 im Oktober bei der Gillette Deutschland GmbH als Vertriebstrainee angefangen. Sieben Jahre lang habe ich durch wechselnde Einsatzorte eine Wochenendehe mit meinem Mann – den ich an der FAU kennengelernt habe – geführt. Als unser Sohn Jan 1993 auf die Welt kam, zogen wir zusammen nach Berlin, wo ich acht Wochen nach der Geburt wieder Vollzeit meinem Job als Key Account Director Deutschland nachging. Danach ging es bei der Perstorp Flooring GmbH für drei Jahre nach Weinheim und danach sechs Jahre bei Randstad Deutschland nach Wiesbaden und Köln. Als mein Vater mich 2004 fragte, ob ich seine Firma Fürst in Nürnberg übernehmen möchte, habe ich zugesagt und lebe seitdem glücklich und zufrieden im Frankenland.

Sie sind nicht nur Geschäftsfrau, sondern bekleiden auch zahlreiche Ehrenämter. Was motiviert Sie sich ehrenamtlich zu engagieren?

Zum einen interessieren mich die Inhalte bei meinen Ehrenämtern. Zusätzlich zu Beirat und Kuratorium der FAU bin ich unter anderem Handelsrichterin, Mitglied des Kuratoriums des Marketing Clubs Nürnberg, Mitglied im Rotary-Club Nürnberg/Neumarkt sowie Vizepräsidentin der IHK Nürnberg. Zum anderen möchte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben, finanziell und zeitlich. Ich bin sehr dankbar, dass es mir gut geht, ich viele Chancen in meinem Leben bekommen habe und Menschen kenne, die mich lieben und für mich da sind.

Vielen Dank für das Interview, Frau Bruchmann.