Neues Forschungsprojekt untersucht Ursachen und Konsequenzen der Arbeitsverdichtung

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Bild: FAU/Roman Soucek

Mehr Arbeit in der gleichen Zeit schaffen: Die Digitalisierung macht es möglich. Doch das beschleunigte Aufkommen von Informationen und Aufgaben kann auch negative Effekte für Beschäftigte nach sich ziehen. In einem Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der WiSo sowie am Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) untersuchen Wissenschaftler die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt und zeigen auf, wie Arbeitnehmer mit Belastungen umgehen können. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung fördert das Projekt mit rund 450.000 Euro.

Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und Vernetzung erfährt die Arbeitswelt einen tiefgreifenden Wandel. Der Zugang zu Informationen wird erleichtert, die Zusammenarbeit flexibler. Smartphones und Laptops ermöglichen, dass Beschäftigte von überall und zu jeder Zeit erreichbar sind und ihre Arbeitsaufgaben wahrnehmen können. Dadurch verschwimmen zum einen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, zum anderen verändert sich die Arbeitsumgebung, was sich auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken kann.
Was früher analog und nacheinander bearbeitet wurde, läuft jetzt vermehrt parallel über Software-Plattformen. Diese neuartigen Arbeitsprozesse führen zu einer vereinfachten und schnelleren Leistungserbringung in höherer Qualität und setzen Wachstumspotenziale frei. Das bedeutet, dass mehr Arbeit in der gleichen Zeit geleistet werden kann, aber auch, dass Kompetenzen der Beschäftigten verfallen und sie neue erlernen müssen. Auch das kann die physische und psychische Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden. Daher sind geeignete Verfahren notwendig, um Gesundheitsgefahren durch diese Facetten von Arbeitsverdichtung zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Im Forschungsprojekt ArbeitsVerdichtung Erlangen-NUErnberg (AVENUE) untersuchen FAU-Wissenschaftler um Prof. Dr. Klaus Moser und Prof. Dr. med. Hans Drexler die Ursachen und Konsequenzen dieser Arbeitsverdichtung und stellen Analyse-Instrumente und Präventionsmaßnahmen auf einer webbasierten Plattform zusammen. Diese unterstützt betriebliche Experten wie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Mitarbeiter des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und Betriebsärzte sowie Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungsträger darin, neue Formen der Arbeitsverdichtung zu spezifizieren, ihre Ursachen zu identifizieren und bedarfsorientierte Ansatzpunkte für einen belastungsgünstigen Umgang aufzuzeigen.

Mehr Informationen erhalten Sie auf der Webseite zum Projekt.

Weitere Informationen:
PD Dr. Roman Soucek
Tel.: 0911/5302-245
roman.soucek@fau.de

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